Dienstag, 16. Oktober 2007

Grundsatzgedanken in einer virtuellen Welt - Liebe

Jeder der sich in eine virtuelle Welt begibt, muss sich auch darüber im klaren sein, mehr als bei jeder anderen Sache im Internet, besteht hier auch die Möglichkeit zu verlieben. Ja, richtig uns zwar so, dass man auch real Freude empfindet, oder eben auch leidet, wenn sie scheitert. Nach einigen Erfahrungen und vielem was ich um mich gesehen und gehört habe, oder besser gesagt auch gelesen, möchte ich nun einmal meine Denkweise zu diesem Thema darstellen. Zu aller erst muss ich sagen – die Verknüpfung einer virtuellen Welt mit einer Kontaktbörse – halte ich für den größten Unfug, den man als Betreiber begehen kann. Sind wir einfach einmal ehrlich zu uns selbst und Diejenigen, die real suchen markiert haben mögen sich einmal überlegen, ob man dies nicht nur gemacht hat, um seine Erfolgsaussichten auf Kontakt zu erhöhen. Die reale Suche wird wohl nirgendwo und so häufig enden, wie in einer virtuellen Welt.

Warum? Hierzu muss man sich einfach nur einmal betrachten, was hier Liebe ist. Man verliebt sich genau genommen optisch in einen Avatar und kombiniert das mit den Gefühlen der Person im Hintergrund. Jeder der nun sagt, nein so ist das nicht, muss sich nun fragen, würde er die Person, deren Gefühle er bisher noch kennt, von der er vielleicht nur ein paar Bilder kennt, die nicht einmal deren eigenen sind, auch dann noch lieben wenn sie real vor ihm steht. Wenn sie real plötzlich 200 kg wiegt und der Intimbereich unrasiert ist und bis zum Bauchnabel reicht – auch dann noch? Nein, weil wir auch unseren optischen Wunsch in der Realität, mit dem denken an den Avatar und dessen Aussehen verbinden. Nur oft ist die Realität um vieles grausamer als man es mit dem Avatar darstellen kann. Aber auch die Emotionen die von der realen Person in die Welt eingebracht werden, sind nicht die, die in der Realität gezeigt werden. Die virtuelle Welt ist ein Traum, es gibt keine Arbeitslosigkeit, keine Kriminalität, eigentlich auch keinen Strass, keine finanziellen Probleme und man kann jederzeit gehen, wenn das virtuelle Leben keinen Spaß mehr macht. In eine virtuelle Welt kann man sich hineinfallen lassen und sich einfach das Idealbild seiner Träume formen. Dies prägt natürlich auch die Emotionen, die von der realen Person mit eingebracht werden, man handelt aus einem Glücksgefühl heraus und nicht unter der täglichen Last des realen Lebens, aus dem man auch nur flüchten kann, jedoch nicht endgültig.

Genau aus dem Grund, sind wir alle (Ausnahmen gibt es immer), liebevoller, zärtlicher, netter und auch humorvoller und charmanter, als wir das in der Realität wären. Um so vieles leichter fällt es da auch, sich in Jemanden zu verlieben, plötzlich hat man einen verständnisvollen Partner, frei von täglichen Problemen, interessante Gespräche und Lust und Leidenschaft pur, ja ganz ehrlich, wer schafft es da sich nicht zu verlieben? Nur über eines muss man sich dabei immer im klaren sein, diese Form der Liebe ist eine andere als wir sie in der Realität erleben würden. Vielleicht sogar eine reinere und schönere Liebe, da sie weitgehend frei von negativen Einflüssen ist, die eine Realität mit sich bringt. Nur kann man diese Liebe dann auch wirklich in die Realität übertragen, sie hinüberretten und dort glücklich werden? Ich glaube nicht – nicht nur, dass die realen Einflüsse sie vernichten – man trägt auch stets im Kopf wie ideal und schön doch das virtuelle Bild war, nun hat sich die Figur geändert, man kann die Gefühle nicht mehr so offen zeigen und auch die Lust ist nicht immer so ungezügelt vorhanden, wie dies virtuelle war. Hat man virtuell vielleicht noch andere Partner akzeptiert, so zieht nun die Eifersucht ein und ich muss an einen sehr, sehr lieben Freund denken, wenn ich schreibe, hat man virtuell noch geglaubt, man könne eine reale Behinderung akzeptieren, so stellt man fest, vor dem Schritt in die Realität, man wird es wohl nicht können.

Ich bin erst seit ein paar Wochen dabei und sie kommen mir vor wie Jahre, ich hatte am Anfang Probleme damit meine Definition zu finden und habe inzwischen selbst die Stärke gefunden hier nicht nur wunderbare Liebe erleben zu dürfen und zu können, sondern auch Anderen zu helfen. Nein, ich sage nicht, dass ich den idealen Weg kenne, ich werde ihn wohl auch nie finden, nur möchte ich Jedem mit auf den Weg geben, überlegt euch gut, ob ihr tatsächlich den Versuch machen wollt, eine Liebe die hier wunderbar ist, mit aller Gewalt in die Realität zu zerren. Wenn nur einer kurz zögert ist alles zerstört – ein sehr hoher Preis den man dann zahlt.

Have Fun!

Pleasure

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